Ducati selbst bezeichnet die 750 GT als ihr erstes „Maxi-Motorrad“ der Firmengeschichte. Grund dafür war, dass dieses Modell 1970 mit einem brandneuen 90°-V-Zweizylinder-Triebwerk erschien, für das wieder mal Ducati-Genie Fabio Taglioni verantwortlich zeichnete. Die kleine Stirnfläche ihres mit quer zur Fahrtrichtung liegender Kurbelwelle eingebauten Zweizylindermotors ermöglichte einen geringen Luftwiderstand. Die Anordnung mit einem in Fahrtrichtung liegenden und einem stehenden Zylinder gewährleistete die einwandfreie Kühlung des hinteren Zylinders. Der unten offene Stahlrohrrahmen integrierte das Motor- und Getriebegehäuse als mittragendes Element.
Die 750 ging nach nur einem Entwicklungsjahr im Juli 1971 in Serie und bildete die Basis für die 750er Siegermaschinen in Imola im Jahre 1972. Dieser Sieg in Imola war der Dreh- und Wendepunkt in der Ducati-Historie und verlieh der 750er damals einen glänzenden Nimbus auf einem Markt, der vor neuen Superbikes aus Japan und Europa nur so strotzte.
Allein der Name Gran Turismo (GT) verrät, dass wir es hier nicht mit einem sportlichen Motorrad zu tun hatten. Kenner erfassten jedoch auf den ersten Blick, welches Potential in dieser Zweizylindermaschine schlummerte. Der bis heute so geliebte und hoch verehrte Rundmotor mit 80 Millimeter Bohrung und 74,4 Millimeter Hub trieb per Königswelle je eine oben liegende Nockenwelle pro Zylinder an und leistete dabei 57 PS. 1971/1972 gab es zudem die trendigen und tollen „Metalflake Lackierungen“.
Dieses Modell: Ducati 750 GT V-90°-Zweizylinder, OHC Königswelle, luftgekühlt Rundmotor 748 cc (80 x 74,4mm), 57 PS Conti Schalldämpfer Marzocchi-Federungen vorne und hinten Lockheed-Scheibenbremse vorne, Trommelbremse hinten Jahrgang: early 1972 Lackierung: Metalflake gold seltene, originale „early“ Roundcase GT Strassenzulassung, historic Vehicle